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"Nicht Mädchen für alles": Kommandant spricht Klartext

 

Sein Herz schlägt für die Freiwillige Feuerwehr Vilshofen, doch manchmal stößt auch bei Kommandant Markus Schütz die Begeisterung fürs "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" an ihre Grenzen. Immer dann, wenn sein Einsatz und der seiner 60 Mitstreiter nicht gewürdigt wird – mehr noch, wenn sie sich für ihr uneigennütziges ehrenamtliches Engagement obendrein noch beschimpfen lassen müssen. Im PNP-Interview gibt der 34-Jährige, der seit 22 Jahren bei der Vilshofener Feuerwehr aktiv ist und seit drei Jahren an deren Spitze steht, Einblicke in seine Arbeit.

So frage er sich oft, warum wer als Feuerwehrmann beschimpft werde. "Gerade bei Verkehrsabsicherungen, wo wir der Polizei zur Hand gehen, werden meine Leute massiv angegangen", moniert der Kommandant. Aber auch dreiste Anfragen stoßen ihm sauer auf - etwa die Anrufe von Schwimmbad-Besitzern. Gegen eine Brotzeit erhoffen sich die von den Wehrleuten einen vollen Pool. Alleine zehn derartige Anfragen habe es dieses Jahr gegeben, sagt Schütz. "Wir sind doch nicht Mädchen für alles."

Auch bei Unwettern würden die Feuerwehrkameraden oftmals arg strapaziert. Klar, komme man, wenn das Wasser ein paar Zentimeter im Keller stehe, sagt Schütz "Für eins habe ich dagegen kein Verständnis: Wenn Hausbesitzer – wie beim Hochwasser im vergangenen Jahr geschehen – unsere Dienste in Anspruch nehmen wollten, obwohl das Wasser nicht mal einen Zentimeter hoch stand. Lappen und Putzeimer nehmen und zusammenwischen – das muss man bei dieser Höhe schon noch selber bewerkstelligen können."

Text: Vilshofener Anzeiger vom 29.10.2014

Neuanschaffung GW-L1

Über das neue Fahrzeug freuen sich (v.li.) Kreisbrandmeister Stefan Drasch, Kreisbrandinspektor Johann Walch, 1.Bürgermeister Florian Gams und sein Amtsvorgänger Georg Krenn sowie Kommandant Markus Schütz und sein Stellvertreter Andreas Graf. − Foto: Lubig

 

Über das neue Fahrzeug freuen sich (v.li.) Kreisbrandmeister Stefan Drasch, Kreisbrandinspektor Johann Walch, 1.Bürgermeister Florian Gams und sein Amtsvorgänger Georg Krenn sowie Kommandant Markus Schütz und sein Stellvertreter Andreas Graf. − Foto: Lubig

 

22 Jahre stand der Feuerwehr Vilshofen für Transportaufgaben ein Ford Transit zur Verfügung. Nun wurde das Fahrzeug durch einen GW-Logistik vom Typ GW-L 1 ersetzt. Dieser fällt wegen der gestiegenen Anforderungen auch ein wenig größer aus.

Die Kosten hat zum überwiegenden Teil die Stadt Vilshofen geschultert, vom Freistaat Bayern gab es einen Zuschuss. Wegen Lieferschwierigkeiten musste die eigentlich für Oktober 2013 geplante Auslieferung mehrmals verschoben werden. − eb

 

Patient (65) zündelt: Zimmerbrand im Krankenhaus

02.08.2013

 Zwei Krankenschwestern mit dem Rollstuhl, in dem der Patient saß.  − Foto: PNP

Zwei Krankenschwestern mit dem Rollstuhl, in dem der Patient saß.  − Foto: PNP

 

10.000 Euro Schaden hat ein Zimmerbrand im Vilshofener Krankenhaus verursacht. Wie die Polizei mitteilt, war der Brand in der Nacht auf Donnerstag in einem Patientenzimmer ausgebrochen. Ein 65-Jähriger hatte offenbar im Bett gezündelt.

 

Laut Polizei steckte der Mann eine Zeitung, die auf seinem Bett lag, in Brand. Der Patient saß zu diesem Zeitpunkt in seinem Rollstuhl vor dem Bett. Dem schnellen Eingreifen einer Krankenschwester ist es zu verdanken, dass der Brand relativ glimpflich ausgegangen ist. Sie bemerkte das Feuer und konnte dieses löschen.

Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Die Kripo Passau hat die weitere Bearbeitung des Falles übernommen. Die Ermittlungen dauern an.

 

 

 

Ammoniak Austritt im Schlachthof Vilshofen

05.04.2013

 

Mit schwerem Atemschutzgerät wurden die Männer ausgerüstet, bevor sie sich ins Gebäude wagten.  − Fotos: Fischer
Mit schwerem Atemschutzgerät wurden die Männer ausgerüstet, bevor sie sich ins Gebäude wagten.  − Fotos: Fischer
von Elke Fischer
Großalarm am Freitag kurz vor elf Uhr im Schlachthof von Vilshofen: In der Kältekammer der Firma Vion Food Group waren 500 Kilogramm des giftigen Gases Ammoniak ausgetreten, ein stinkender, beißender Geruch breitete sich aus. Der Betriebsleiter reagierte blitzschnell, informierte die Rettungsleitstelle. Und dann setzte sich die Maschinerie in Bewegung.

15 Feuerwehren, u.a. aus Vilshofen, Alkofen, Pleinting, Windorf und Sandbach, rückten an. "Wir haben deshalb die anderen Wehren angefordert, weil wir entsprechend viele Atemschutzträger und Messgeräte brauchen", erklärte Markus Schütz, der Kommandant der Vislhofener Wehr. Doch nachdem das Leck nicht so schnell wie erwartet abgedichtet werden konnte, sind Mittlerweile spezielle Chemikalienschutzanzüge im Einsatz. Dafür wurden weitere Feuerwehren nachalarmiert. "Ohne den richtigen Schutz hat man da drinnen keine Chance, da fällt man sofort tot um", erklärt Kreisbrandinspektor Hans Walch, der ebenfalls vor Ort war. "Und länger als 25 Minuten darf keiner drinnen bleiben. "

Rund 130 Einsatzkräfte waren im Einsatz, um die Lage mit Messgeräten zu peilen und anschließend den Ammoniak-Austritt zu stoppen. Ganz klar, dass als erste Aktion die 100 Beschäftigten ins Freie beordert wurden, die sich dann auf dem Parkplatz unterhalb des Firmengebäudes versammelten und aus sicherer Entfernung den Großeneinsatz verfolgten.

"Glücklicherweise wurde niemand verletzt, alle Arbeitskräfte wurden rechtzeitig ins Freie gebracht", bestätigte die Polizei, die ebenso vor Ort war wie diverse Rettungswagen von BRK Vilshofen und Windorf. Erst gegen 17 Uhr gab es Entwarnung.
 
 

Förderverein DL16-4 - "Die alte Drehleiter ist unser Heiligtum"

„Die alte Drehleiter ist unser Heiligtum“

Feuerwehr will für den Erhalt des 45 Jahre alten Fahrzeugs einen Förderverein gründen − Voll einsatzbereit

Im besten Zustand ist die 45 Jahre alte Drehleiter mit dem Kennzeichen VOF - E 8 und dem Siegel vom „Landratsamt Vilshofen“. Edi Fischer und der Graf Xav‘ wollen, dass es weiterhin so bleibt und haben eine Lösung dafür gefunden.

 

Von Helmuth Rücker
Vilshofen. Das dünne Lenkrad liegt nicht gut in der Hand. Der 110 PS starke Acht-Zylinder- Motor frisst 25 Liter auf hundert Kilometern. Die Drehleiter muss mit der Hand in die Höhe gekurbelt werden. Dieses Feuerwehr- Fahrzeug hat sich komplett überholt. Doch ans Wegwerfen denkt niemand − im Gegenteil. „Die alte Drehleiter ist unser Heiligtum“, sagt der Graf Xav‘, die Feuerwehr-Institution von Vilshofen, entschieden. Die Feuerwehr will das Fahrzeug halten und bewahren. Dafür soll am kommenden Freitag eigens ein Förderverein gegründet werden.

Bei diesem Fahrzeug vibriert nicht nur das Lenkrad, mit ihm schwingen viele Emotionen mit. Die gerettete Katze, der abgebrochene Ast und der gelöschte Bauernhof. „Hundert Mal mindestens habe ich die Leiter hochund wieder runtergekurbelt“, erinnert sich der Graf Xav‘. Die schönste Geschichte hat er vom ersten Tag. „Am 6. September 1967 haben wir die Leiter zu dritt aus dem Werk in Ulm geholt. Als ich beim Auftanken war, geht die Sirene. In Thannet beim Plattner brennen Scheune und Rinderstallung. Noch gar nicht richtig daheim, hatten wir schon den ersten Einsatz.“

45 Jahre alt ist die DL 18 (Drehleiter 18,3 Meter lang). Heute steht eine moderne 30 Meter lange Drehleiter mit allen elektronischen und hydraulischen Raffinessen im Feuerwehrhaus. Was aber bis zuletzt nicht hieß, dass die DL 18 vor sich hinrostete. „Zuletzt hatten wir sie beim Brand im Januar in Kalkberg bei Jägerwirth im Einsatz. Die große Drehleiter passte nicht durch das Scheunentor, um in den Hof zu kommen“, erzählt Edi Fischer.

Doch jetzt soll sie aus dem aktiven Dienst genommen werden. Die Feuerwehr möchte den alten Opel Blitz aber als eine Art Denkmal bewahren. „Die Drehleiter bleibt im Besitz der Stadt, aber wir kümmern uns um Unterhalt, Pflege und den Unterstellplatz.“ Dafür soll eigens ein Förderverein namens „Florian Vilshofen an der Donau e.V.“ gegründet werden. Er ist für das Fahrzeug verantwortlich. Unter anderem ist vorgesehen, es bei Festzügen − ob Feuerwehr-Jubiläum, Volksfest oder Oldtimer- Fahrt − einzusetzen. „Bewegungsfahrten sind sehr wichtig“, sagt der ehemalige Gerätewart Graf Xav‘ und schaut gleich nach, wie viele Kilometer mit dem Fahrzeug in 45 Jahren zurückgelegt wurden. 26 100 Kilometer.

20 bis 50 Mitglieder sind das Ziel. Sie müssen nicht der Feuerwehr angehören. 20 Euro hat man sich als Jahresmindestbeitrag gedacht, das lässt sich bis auf 100 Euro steigern, ist aus dem Beitrittsformular ersichtlich. Allein 720 Euro Miete fallen jährlich für die Garage am Marbacher Weg an. Gegründet werden soll der Verein am Freitag, 6. Juli,um19 Uhr in den Bürgerstuben. Edi Fischer hat sich bereit erklärt, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen − „vorausgesetzt, ich werde gewählt“, schränkt er gleich ein.

An den Förderverein übergeben wird das Fahrzeug in einem tadellosen Zustand: TÜV bis 2014, jährlicher Kundendienst von Magirus und kein Rost. Wie denn auch: Heiligtümer setzen keinen Rost an.

 

Allein lässt sich die 18,3 Meter lange Leiter nicht in die Höhe kurbeln. Hier tun dies Edi Fischer (links) und der Graf Xav‘ gemeinsam. „Alles mechanisch. Da fällt nichts aus“, meinen sie.

 

Das Armaturenbrett des Opel Blitz aus dem Jahr 1967 mit einem 110 PS starken Motor, wie er in den Opel Kapitän eingebaut worden war

 

Um das Fahrzeug beim Ausfahren der Leiter zu stabilisieren, muss ebenfalls gekurbelt werden

 

Vilshofener Anzeiger vom 03.07.2012

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